Interview mit Matthias Bänninger, Samstag den 21. Oktober 2021, geführt von Thomas Spöri.
T.S.:
In den Medien, vor allem in den Printmedien liesst man immer wieder «von den sozial Schwächeren» oder den «Schwachen» in unserer Gesellschaft, wie siehst du diese Menschengruppe in unserer Gesellschaft, schliesslich arbeitest du ja Tag täglich mit diesen «sog. sozial Schwächeren» unserer Gesellschaft zusammen?
M.B.:
Tja Thomas, es ist leider eine komplette Verdrehung der Begriffsdefinition.
Wer dieser «akademischen Idioten» hat den schon die Definitionshoheit über diese Menschen. Es handelt sich dabei um eine rein akademische Begriffsdefinition im Sinne von «zu dir muss der Staat schauen, ohne ihn kämst du nicht zurecht», «zu dir mues gluegt wärde» und dann kommt die Abgrenzung und damit die Ausgrenzung ins Spiel, «zu uns nicht, wir sind selbstständig, wir verdienen uns unser Brot selbst, während es dir wie einem Tier, im zoologischen Garten, zugeworfen werden muss, wir sind besser als du, zu uns muss niemand schauen, wir schauen für uns selbst und unterhalten dich obendrein noch mit unseren Steuergeldern etc. Pipi Pa Pö.»
Nun, so sieht die Welt aus, wenn man «das Pferd vom Schwanz her aufzäumt und nicht vom Kopf her».
Ich erlebe im Psychiatrie Zentrum jeden Tag das diametrale Gegenteil. Die «sozial Schwächeren» sind in meinen Augen eigentlich diejenigen, die ein Leben lang wie ein Bébé einen Chef im Nacken brauchen, der ihnen sagt was zu tun ist, welches Knöpfchen sie jetzt drücken müssen damit etwas funktioniert aber vor allem so funktioniert, dass es den Aktionären ihrer Firma in welcher sie angestellt sind, Geld ins Portemonnaie spült und obendrein noch funktionieren wie Roboter.
Ganz andere Erfahrungen habe ich gemacht mit Arbeitslosen, Ausgesteuerten und Menschen die aus irgendwelchen Gründen IV-Berentet sind und waren und dies über Jahre, wenn nicht sogar über Jahrzehnte hinweg. Die hängen nämlich nicht einfach den lieben langen Tag in der «sozialen Hängematte» rum und machen es sich gemütlich und bequem.
Nein, die wahren Selbstständigen sind eigentlich sie. Die Meisten stehen jeden Tag auf’s Neue auf und müssen sich selbst eine Struktur geben, müssen sich selbst einen Sinn im Tag geben, kein Chef oder keine Interessen irgendwelcher Aktionäre, die ihnen alles vor kotzen wie einem Bébé.
Mal geht es um ein Paket Zigaretten, welches sie sich zusammenorganisieren müssen, mal geht es um eine Fahrkarte um mit der Eisenbahn von A nach B zu fahren, ein anderes Mal geht es um neue (alte) Kleider die man sich irgendwie zusammenorganisieren muss oder um eine Geburtstagsparty etc., etc. und obendrein leihen und teilen sie sich noch gegenseitig alles Mögliche und Unmögliche. Grössten Teils unter widerlichsten Umständen, müssen Betteln auf der Gasse, sich Prostituieren, in anderen Ländern gar einen Auftragsmord ausführen um an Geld zu kommen oder eines ihrer Körperorgane verkaufen etc.
Jetzt stelle man sich einen Akademiker vor, der nach seinem gemächlichen und wohlbehüteten Studium zu Hause bei Mami und Papi in der Teppichetage eines Interkontinental tätigen Konzerns mit einem Salär von monatlich CHF 7500.- Brutto anfängt zu arbeiten.
Müsste er sich unter derartigen Umständen mit solchen Problemen den lieben langen Tag rumschlagen, er wäre der erste, der sich von irgend einer Brücke stürzen würde um sich aus seinem, in seinen Augen, kümmerlichen Leben zu verabschieden, aber genau er ist es, der Andere zu «sozial Schwächeren» degradiert. Eigentlich ist er in meinen Augen «der sozial Schwächere».
Denn, den lieben langen Tag muss man ihm vor kotzen, wie einem Bébé, was nun als nächstes zu tun ist damit Geld in die Kassen der Aktionäre gespült wird, oft ein Leben lang und obendrein ist er keinen Millimeter bereit mit Anderen etwas zu teilen. Die Früchte seiner Arbeit hat er sich ja schliesslich selbst zuzuschreiben.
Wer allerdings für die exorbitanten Kosten seines Studiums zum Funktionär aufkommen musste (selbstverständlich auch und gerade der Steuerzahler), darüber schweigt er sich tunlichst ein Leben lang aus. Er ist doch selbst «das unselbstständige Bébé» und der «Asi» und nicht irgendwelche Arbeitslose, Ausgesteuerte oder Menschen mit einer Invalidenrente, die wissen nämlich genau wie man sich mit wenig oder überhaupt keinem Geld durch’s Leben boxt.
Er ist in meinen Augen doch der «sozial Schwache» und nicht umgekehrt.
T.S.:
Vielen herzlichen Dank für das relativ kurze Statement.
M.B.:
gern Geschehen, Thomas!!!
Interview zum Interview
T.S.:
Im letzten Interview ging es um die «sog. sozial Schwachen». Du hast dabei kräftig ausgeholt gegen die Akademiker, warum eigentlich? Schliesslich haben wir ihnen eine «Aufgeklärte Welt» zu verdanken welche auch die Menschenrechte mit sich gebracht hat, hervorgegangen aus der Französischen Revolution, zumindest die ersten Menschenrechte, nicht Alle.
M.B.:
Nun, ich bin ab und an Leser eines Wissenschaftsmagazins dessen Name ich hier nun nicht nennen möchte, schliesslich versuchen wir Werbefrei zu bleiben auf unserer Internetseite. Aber es ist ein überaus renommiertes Wissenschaftsmagazin, durch welches nicht selten auch angehende oder gar Nobelpreisträger über ihre Forschungsarbeiten berichten und dies selbstverständlich Fakten orientiert.
Oft sind es Studien oder Messbare evidente Fakts and Figures.
Soweit so Gut.
Immer häufiger erfahren wir dann durch die Medien wie z.B. einer Tageszeitung oder eines Dok-Filmchens, dass diese oder jene Studie gefälscht wurde um z.B. weitere Forschungsgelder eines Konzerns oder eines Staates zu erhalten, welche die Studie in Auftrag gegeben haben oder man hat ganz bewusst Fakts and Figures zurückgehalten damit keine Arbeitsplätze gefährdet werden etc. Die Schäden auf die Umwelt und damit auch auf den Menschen werden ganz bewusst zurückgehalten, damit man das Produkt produzieren kann und man damit Geld in die Kassen der Aktionäre spülen kann etc.
Klagt dann jemand, wohnhaft in der Schweiz, diesen Konzern oder diese Firma gar ein, steht er Mutterselen alleine auf weiter Flur gegen all die Anwälte des Konzerns oder der Firma da und hat faktisch und praktisch null Chancen sein Recht auf Schadenersatz geltend zu machen. So zig 1000end mal geschehend pro Jahr in der Schweiz, aber nicht nur und ausschliesslich in der Schweiz auch und gerade in den USA, Sammelklagen grüssen Euch alle.
Oder nehmen wir die ganze Quantenmechanik. Ein jeder sollte jetzt gerade Quantenphysiker sein oder zumindest werden. Da ist dann die Rede von Quantencomputern und KI (Künstlicher Intelligenz) die unser aller Leben in ein Paradies verwandeln sollen und dergleichen Blödsinn.
Ich denke die Menschen dieses Planeten haben so langsam aber sicher die Schnauze gestrichen voll davon. Denn die Folgen daraus haben sie zu berappen, mit einer stetig steigenden Krankenkassenprämie und dergleichen Versicherungen und selbstverständlich auch Steuergeldern.
Die Fehler unserer, ach so intelligenten Wissenschafter, die ein Leben lang in irgendeinem Elfenbeinturm rumsitzen und sich, so habe ich sehr oft das Gefühl, dergleichen Blödsinn ausdenken.
Es muss sich alles immer verrückter und noch schneller drehen, wozu und weshalb den eigentlich.
Mit dem Internet ist Wissen zu jeder Tages- und Nachtzeit überall und zu jeder Lebenslage frei verfügbar.
Ich möchte aber auch das Recht haben, ganz bewusst etwas nicht wissen zu müssen damit ich mich am Ästhetischen umso mehr erfreuen kann, z.B. an einem Sonnenuntergang oder an einem wunderbaren Sonnenaufgang.
Aber durch die Medien wird uns ständig suggeriert, dass wir wissen sollten oder je nach Medium gar wissen müssen, dass es sich bei der Sonne um einen Kernfusionsreaktor handelt, der nun in einem gewissen Winkel zu einer Kugel steht, der Erde, welche eine Atmosphäre hat, welche wiederum unter anderem durch O2 besteht und das Licht nun durch diese aus O2 bestehenden Atmosphäre in seine Spektralfarben aufgeteilt wird und der Rotanteil dieses Lichtes uns die wunderbaren Farben auf die Netzhaut unserer Augen wirft…etc. Pipi Pa Pöö
https://www.20min.ch/story/dreissig-sekunden-naeher-an-der-kraft-der-sonne-901461802121
Ist doch der Tod jedes Sonnenuntergangs und jeder Romanze!
Stell Dir vor, du spazierst am Strand während eines Sonnenuntergangs mit Deiner Lebenspartnerin oder deinem Lebenspartner und quatschst ihm/ihr dergleichen Stuss ins Ohr. Wenn sie/er nicht gerade Physiker/in ist, würde sie/er mit grosser Wahrscheinlichkeit denken, was sie/er den eigentlich für ein Problem hat und würde dir wahrscheinlich empfehlen den nächst gelegenen Psychiater aufzusuchen und so ist es mit ganz vielen Dingen heute, mit einer aufgehenden Blume, mit einem Schmetterling der durch die Luft schwirrt, mit einem Blatt an einem Baum oder im Herbstwind oder wie auch immer.
Aber der Akademiker hat ständig das Gefühl er müsse Andere Aufklären wie etwas ist oder zu sein hat, ob es die Anderen im Moment nun wissen wollen oder nicht interessiert ihn einen alten Scheiss, schliesslich hat er sein Leben ja der faktenbasierten Wahrheit verpflichtet und nichts Anderem.
Oder nehmen wir den LHC den Large Hadron Collider in Genf.
https://www.20min.ch/story/cern-physiker-vermelden-rekordmessung-261357535369
Wie manchem Kind in der dritten Welt hätte man mit diesem Geld das man in den LHC gesteckt hat um ihn aufzubauen und nach dem Nichts-Teilchen zu suchen, essen geben können, damit es ein normal entwickeltes Hirn als Erwachsene Person hat und einer Arbeit nachgehen kann und nicht ein Leben lang von einem UNO-Fütterungsprogramm abhängig ist oder gar das Augenlicht zurückgeben können, welches es wegen eines Vitaminmangels in der Nahrung (wenn überhaupt) verloren hat?
Ganze Flüchtlingsströme nach Europa könnten wir uns vielleicht sparen, mein lieber Thomas.
Was nützt uns 0815 Bürgern all das theoretische Wissen aller Akademien, wenn wir letztendlich nicht mehr in der Lage sind Mensch zu sein und ein feines Essen für uns und unsere Liebsten zuzubereiten oder zwei Nägel in eine Wand zu hauen damit ein Bild gerade aufgehängt werden kann und nicht schief etc., etc., oder ich dafür jemanden anstellen muss.
Nein, nein, mein lieber Thomas, so möchte ich Nie und Nimmer enden. Ich werde mich ein Leben lang weigern, mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln, ein solcher Fachidiot zu werden.
Nie und Nimmer.
Sie können mir alle gestohlen bleiben und den Buckel rauf und runter.
Da kommt mir immer wieder Jiddu Krishnamurti in den Sinn der da einmal meinte:
«Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine zutiefst kranke Gesellschaft zu sein».
Recht hat er!!!
Tja, mein lieber Thomas, unsere westliche Gesellschaft, und das meine ich nun allen Ernstes, ist eine zu tiefst kranke Gesellschaft und ich denke das wir kurz vor dem Untergang stehen. Wirklich und Wahrhaftig!
Um zu überleben, sollten wir eigentlich wieder anfangen so zu leben wie die Menschen vor der industriellen Revolution.
Sog. Prepper wären jetzt eigentlich gefragt.
Aber ich spreche gegen eine Betonwand im Hier und Jetzt…
Tja Thomas, der Prophet im eigenen Land…